Bewegtes Autorenleben

Ein weitverbreitetes Phänomen und Schreckenszenario der Autorenwelt ist die Schreibblockade. Man hört und liest die schlimmsten Berichte darüber. Schriftsteller, die sonst wie am Fließband produzieren, stürzen kopflos in den Abgrund der Wortleere. Weißes Papier wird zum Synonym des Horrors und verfolgt die geplagten Schreibakteure bis in ihre Träume, vergrault ihnen den ruhigen Schlaf.

Ratgeber, die dem entgegenwirken sollen, existieren wie Sterne am Himmel bei klarer Sicht. Doch jeder Autor sollte seinen eigenen Weg finden. Dazu bedarf es nicht viel. Man muss sich nur selbst ein wenig unter die Lupe nehmen.

Mein Weg weg vom Schreibfrust ist und bleibt die Bewegung. Das klingt simpel und im Grunde ist es das auch. Ich habe festgestellt, dass mein Hirn nach längeren Zeiten am Schreibtisch, vor dem Schreibblock oder dem Laptop immer träger wird – das Alarmzeichen. Wenn es so weit kommt, ist es fast schon zu spät. Daher plane ich mir meinen täglichen Spaziergang (egal welches Wetter herrscht) mit ein. Die Aufgabenliste kann noch so voll sein. Mein Kopf braucht das einfach, um kreative Arbeit leisten zu können.

Diese paar Schritte (mit der Zeit sind es meist mehrere Kilometer geworden) sind mir fast zu einer heiligen Meditation geworden. Ich schalte ab, entspanne, nehme wahr und speichere. Wenn ich dann wieder zurück an die Arbeit kehre, fühle ich mich motiviert und frisch. Es sind oft Kleinigkeiten, die mir unterwegs auffallen und die im Anschluss sofort in meine Geschichte integriert werden.

Für mich die beste Flucht vor dem Gespenst Schreibblockade. Nachmachen lohnt sich, versprochen.