Der klassische Kriminalroman

Die wunderbare Janine von www.kapri-zioes.de hat auch dieses Jahr wieder eine tolle Aktion geplant. Unter dem Motto Lieblingsautoren / Lieblingsautorinnen können Autoren, Blogger und Verlage ihren Beitrag unter #buchpassion veröffentlichen. Da ich mich für keinen Autor entscheiden konnte, widmet sich mein Beitrag dem traditionellen Krimi.

Heimat des Krimiklassikers ist das Vereinigte Königreich. Hier tauchen die großen Namen auf. Arthur Conan Doyle, Agatha Christie, Elizabeth George, Edgar Wallace, Ian Fleming usw…. Doch ich möchte heute Autoren vorstellen, die Lesern vielleicht nicht direkt in den Sinn kommen, wenn sie an englische Krimiautoren denken.

 

Der Meister auf Locked-Room-Krimi: John Dickson Carr

Zwar wurde Carr in Pennsylvania geboren, doch er war so fasziniert von Europa, dass es ihn 1933 nach England verschlug. Sein Vorbild war kein geringer als Arthur Conan Doyle. Für seine Biografie über ihn erhielt er sogar 1950 den »Edgar« Preis. Seine Romane sollten die Leser unterhalten. Sie sollten vom alltäglichen Zeitgeschehen ablenken und das schafft Carr wunderbar. Seine Dr. Gideon Fell-Reihe liest sich leicht und zieht den Leser tief in die Ära des goldenen Zeitalters des Genres.

 

Ein Autor, der alle Klischees des Krimis bedient: Walter Satterthwait

Auch Satterthwait stammt aus den USA und doch spielt sein Roman Eskapaden in der Grafschaft Devon. Der Autor ist viel in der Welt umhergereist. Vor seiner Karriere als Schriftsteller hat er sich als Korrektor, Barkeeper und Restaurantmanager versucht. Glücklicherweise blieb er beim Schreiben. Ansonsten wäre den Lesern ein äußerst humorvoller und historischer Kriminalroman entgangen. Der Autor spielt mit sämtlichen Klischees, die das Genre zu bieten hat, und zieht sie mit voller Absicht durch den Kakao. Damit begibt er sich auf sehr dünnem Eis. Schreckt er doch nicht mal davor zurück, prominente Persönlichkeiten als Vorlage für seine Protagonisten auszuerwählen. Ein Lesevergnügen erster Klasse.

Der Sprung von der Liebesgeschichte zum Kriminalroman: Minette Walters

Die Engländerin begann ihre schriftstellerische Tätigkeit bei einer Frauenzeitung mit Liebesgeschichten unter einem Pseudonym, welches sie bis heute geheim hält. Irgendwann hatte sie genug von diesem Job und widmete sich ihrem ersten Roman »Im Eishaus«, der direkt ausgezeichnet wurde. Die Autorin hält sich bei diesem Buch an die althergebrachte Detektivgeschichte mit viel Raum für Spekulationen, ohne an den Haaren herbeigezogenen Wendungen einzubauen. Der Leser darf sich bei ihr als Ermittler fühlen. Wer Spannung ohne Blut und Massaker sucht, ist bei Walters genau richtig.

Die Queen of Whodunit: Ruth Rendell

Im Alter von 34 Jahren erschien ihr erstes Buch. Seitdem hat sie über 40 Bücher veröffentlicht. Bekannt machte sie ihre »Inspector Wexford-Reihe«. Ihre Krimis bescherten ihr viele Auszeichnungen. Darüber hinaus erhob sie die Königin von England Elizabeth II in den Adelsstand. Rendell zeichnet sich, durch ihre ungewöhnliche Art die alltäglichen Dinge des Lebens mit den dunklen Seiten der Menschen zu verbinden, aus. Sie schlägt gern gesellschaftskritische Töne an, aber auf eine unkonventionelle Weise. Dort wo der Leser das Gute erwartet, veranschaulicht sie, dass die Realität eine andere ist. Sie zeigt, »Richtig« und »Falsch« ist nicht leicht zu unterscheiden. Ein Muss für alle Krimifans.