Der lange Weg zur Veröffentlichung

In letzter Zeit häufen sich die Mails mit Anfragen zum Thema „Was mache ich mit meinem Manuskript?“ Für mich die perfekte Gelegenheit eine Kurzfassung meiner Weggestaltung zum eigenen Buch wiederzugeben. Ich möchte noch darauf hinweisen, dass jeder Autor ein wenig anders vorgeht.

Vorab möchte ich allen gratulieren, die es geschafft haben, eine Geschichte fertig zu schreiben. Darauf darf man zurecht Stolz sein.

Meine Schritte

  1. Die Rohfassung meiner Geschichte ruht ein paar Wochen. Dann geht es ans Überarbeiten. Dieser Prozess nimmt bei mir enorm viel Zeit in Anspruch. Wieder und wieder überarbeite ich die letzte Fassung, streiche Stellen, füge neue Szenen ein, ändere Dialoge und widme mich gezielt den einzelnen Charakteren. Es kommt vor, dass ich einen Text 15x lese und doch noch etwas finde, was ich (nach meiner Vorstellung hin) verbessere. Bin ich nach etlichen Monaten des Überarbeitens zufrieden, geht’s weiter mit Schritt 2.
  2. Ich gebe mein Manuskript meinen Vertrauenspersonen. Das sind Freunde und Familienmitglieder, die die Geschichte zum ersten Mal lesen dürfen. Ich kann darauf vertrauen, dass sie mir ein ehrliches Feedback geben. Dort zeigt sich bereits, wo Unstimmigkeiten in der Geschichte auftauchen und ob alles verständlich geschrieben ist. Die bemängelten Abschnitte schaue ich mir genau an. In 95 % der Fälle liegen meine Erstleser richtig und ich muss die Textstellen ändern. Ist das geschehen, durchläuft das Manuskript seine nächste Prüfung.
  3. Das Lektorat steht an. Dies ist einer der härtesten Schritte im ganzen Prozess. Wichtig ist hierbei sich gut mit dem Lektor zu verstehen. Der Lektor muss zum Genre und der Geschichte passen, nicht zum Autor. Das führt oft zu hitzigen Gesprächen, hilft aber der Geschichte ungemein, was im Grunde nichts anderes bedeutet, als erneutes Überarbeiten. Während der Lektor am Manuskript feilt, kümmere ich mich um das Exposé. Dies wird für den nachfolgenden Schritt benötigt.
  4. Es geht endlich auf Verlags- oder Agentensuche. Das kann lange dauern und ist sehr nervenaufreibend. In dieser Zeit zeigt sich, wie selbstbewusst man ist. Es hagelt Absagen. Aber irgendwann findet man jemanden, der von der Geschichte überzeugt ist und man hält das fertige „Werk“ in den Händen.

Dieses Gefühl ist unbezahlbar!

Ich hoffe, dieser kurze Wegweiser ermöglicht einen kleinen Einblick in den Vorgang von der Rohfassung einer Idee bis hin zur Veröffentlichung.

Ich wünsche allen Autoren viel Durchhaltevermögen und Erfolg auf ihren Wegen.