Die Brautprinzessin

Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Die Feiertage bieten besinnliche Stunden. Wie könnte man diese besser verbringen als mit einem guten Buch? Hier meine Empfehlung für alle, denen die Realität der Glückseligkeit des Familienlebens zu viel wird.

Das Märchen von Butterblume, die sich in den Stahlburschen Westley verliebt, zählt keinesfalls zu den klassischen Prinz-und-Prinzessinnen-kämpfen-für-ihre-Liebe-Geschichten und wiederum gehört sie doch dazu.

Klingt paradox? Genau, wie die Brautprinzessin.

Natürlich enthält die Story die typischen Zutaten, wie einen Riesen, einen Bösewicht, Freund und Feind, denn es ist eine Fabel und doch spielt sie nur am Rande eine Rolle.

Alles ausgedacht und geschrieben von William Goldman. Er ist der Schriftsteller. Er ganz allein. Warum ich das so bewusst betone? William Goldman selbst gibt sich nur als Bearbeiter der Geschichte aus, die er angeblich von seinem Vater als Kind vorgelesen bekommen hat. Nun möchte er die Erzählung des erfundenen Autors S. Morgenstern seinem Sohn vorlesen, aber eben nur den „spannenden Teil“ der Geschichte. Daher entschließt sich Herr Goldman kurzerhand viele Stellen herauszustreichen oder zu kürzen.

Seine angeblich hinzugefügten Kommentare, die die Erzählung die Brautprinzessin zu einem einzigartigen Werk machen, sind humoristisch, wenn nicht sogar satirischer Art und vertreiben jegliches Klischee vom angestaubten Märchen. Es handelt sich hierbei eher um eine Abenteuergeschichte, die auf hohem Niveau Witz und Intelligenz vereint.

Ein Märchenbuch für Erwachsene, die gern in eine bezaubernde leichte Fantasiewelt abtauchen möchten.