Im Turm des Panopticons

Gefängniswärterin von knapp 1000 Insassen – allein und auf mich selbst gestellt. Dieser Gedanke wirkt auf mich beunruhigend.
Aber Gefängniswärterin von fast 1000 Insassen mitten im Weltall? Das wirkt nicht mehr beunruhigend, sondern überaus absurd.
Wer denkt sich denn so etwas aus? Antwort: 
Daniela Rohr.

Linea Wermut ist die Aufseherin. Ihr Arbeitsplatz beschränkt sich auf wenige Quadratmeter. Von ihrem “Büro” aus bewacht sie die Häftlinge über Monitore. Bis auf die harmlose Stimme ihres Computers lebt sie einsam in dem Weltraumknast Panopticon. Jeder Tag verläuft in perfekter Eintönigkeit – alle Insassen verhalten sich vorbildlich und friedlich. Und doch beschleicht Linea das Gefühl, dass die Gefangenen mit einem Mal wissen, wann die Wärterin sie durch die Kamera observiert.
Oder ist es genau andersherum? Steht Linea unter Beobachtung?

Der Science-Fiction-Autorin Daniela Rohr gelang mit ihrem Werk Im Turm des Panopticons der perfekte Spagat zwischen Weltraumabenteuer und Paranoia-Schocker, der nicht nur bei Klaustrophobikern ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hervorruft.

Das Universum mit all seinen Geheimnissen fasziniert mich seit Kindheitstagen. So wundert es mich nicht, dass ich diese äußerst bedrückende Novelle in einem Schwung durchgelesen hatte. Denn so abwegig, wie man zu Beginn der Geschichte denkt, ist die Story gar nicht.

Mein Tipp: Lesen!