Liebster Award

Im Juli hat mich der fantastische Michael für den Liebster Award nominiert. Voller Stolz und Zuversicht druckte ich mir die Fragen aus, um sie schnellsten zu beantworten. Was soll ich sagen? Sie landeten unter dem ″Noch-zu-erledigen-Stapel″. Beim Aufräumen dieses Stapels (man könnte es auch hinunterwerfen nennen) fiel mir das Fragen-Blatt erneut in die Hände. ″Wenn das kein Zeichen des Schicksals ist!″ Und weil ich mich dieser höheren Macht nicht widersetzen will, hier TEIL I meiner Antworten:

  1. Angenommen, das Bloggen würde verboten. Würdest du dich dran halten?

Ein klares NEIN! Das ist natürlich leicht daher gesagt, wenn man in einem Land lebt, dass seinen Bürgern das Recht auf freie Meinungsäußerung bietet. Für die Blogger und Journalisten in der Türkei ist diese Frage alles andere als hypothetisch. Sie erleben aktuell den blanken Horror. Sie werden weggesperrt wie Straftäter, gefoltert, diskriminiert und bedroht. Unter diesen Aspekten gleicht das Weiterbloggen einer Heldentat und erfordert unglaublichen Mut. Ob ich diesen in solch einer Situation aufbringen würde, kann ich nicht zu 100 % bejahen. Ich bin ein gerechtigkeitsliebender Mensch und halte mich an Vorschriften. Ich plädiere für Fairness in jeglichen Bereichen. Wenn mir also eine Haftstrafe in Deutschland bevorstehe, weil ich ein Thema, das ich als wichtig erachte, anspreche und befürworte, so würde ich das wohl in Kauf nehmen. Na ja, alles rein fiktiv …

  1. Hast du ein Ritual, das für dich unverzichtbar ist?

Nur eins? Ich habe in den unterschiedlichsten Bereichen meines Lebens Rituale. Einige führe ich gezwungenermaßen aus gesundheitlichen Gründen aus. Andere entwickelten sich zu einem lieb gewonnen Spleen. Beispiele?

Im Oktober trage ich täglich mindestens ein orangefarbenes Kleidungsstück – wahrscheinlich aus solidarischen Gründen dem Herbst gegenüber.

Bevor ich ein Buch lese, blättere ich es, wie ein Daumenkino durch und schnüffle die Druckerschwärze. Wenn ich das Buch ausgelesen habe, klappe ich es zu und streife noch einmal über den Buchumschlag (die meisten sind so wundervoll gestaltet und erhalten kaum Aufmerksamkeit), so bedanke ich mich für das Lesevergnügen. Das mache ich aber nur, wenn mir die Lektüre gefiel.

  1. Bei welchem Lied wirst du emotional?

Dieser Weg wird kein leichter sein von Xavier Naidoo. Ich bin kein großer Fan von diesem Song, aber wenn er gespielt wird, denke ich zurück an meinen ersten Ausbildungstag. Er lief im Radio, als ich die anderen Azubis aus meinem Jahrgang kennengelernt habe. Mein Eintrittsalter übertraf das der anderen um fast 10 Jahre. Der Song bestätigte meine damaligen Befürchtungen. Heute kann ich nur darüber schmunzeln und das tue ich auch, wenn ich die ersten Töne der Melodie höre.